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Halbe – Wanderfahrt

( Bestensee Süd – Umgebung )
von Harry Schäffer
 

Route:                        Bestensee --- Bahnhof --- Zugfahrt nach Halbe über Groß Köris ( südliche Richtung )
                                 --- Bahnübergang in Halbe1 --- Wanderung durch den Ort Halbe in Richtung Westen2
                 --- Soldatenfriedhof ( Waldfriedhof ) – Besichtigung3 --- zurück ins Dorf ---
                                                                                                         Gaststätte am Bahnhof.

 Rücktour:       Straße nach Märkisch Buchholz in östlicher Richtung --- Stauwehr am Stadteingang von Märkisch Buchholz ( Dahme – Spree, Dahme – Umflut Kanal )4 --- Märkisch Buchholz 5 --- Bushaltestelle --- Busfahrt auf der B 179 über Hammer, Neubrück und Pätz zur Bushaltestelle Kreuzung B 179 / B 246 --- Weiterwanderung --- Mozart – Straße --- Wilhelm – Franke – Brücke --- Gesamtschule/ Bestensee --- Bahnhof.  

Insgesamt:     Ohne Bus – und Bahnfahrten    8 km,         Mit Bus -  und Bahnfahrten     42 km

Anmerkungen

1Bahnübergang in Halbe: 28. und 29. April 1945. Kesselschlacht bei und in Halbe.
-        Der deutsche General Busse fuhr mit schweren deutschen Panzern – und aufgesessenen Soldaten aus
         dem Wald von Richtung Hammer kommend – auf Halbe ( Bahnübergang ) zu.
-        Feuer aus allen Panzerkanonen auf das Dorf, das von der Roten Armee besetzt war.
-        Die deutschen Tiger – Panzer fuhren über den Bahnübergang durch Halbe und schossen mit Granaten.
-        Die Panzer erreichten die Panzersperren im Ort Halbe ( Richtung Teupitz und Richtung Teurow ).
-        Aus der Einkesselung ausbrechend kämpften sich die gepanzerten Wagen und die nachfolgenden weiteren Wehrmachts – und SS Einheiten unter großen Verlusten westwärts. Zahlreiche Zivilflüchtlinge hatten sich dem Militär angeschlossen um dem Tod zu entkommen. Über Massow, Kummersdorf, Rieben und Schönefeld erreichten am 1. und 2. Mai vermutlich 25000 Militärangehörige und 5000 Zivilisten völlig erschöpft und teilweise verwundet die Stellungen der deutschen 12. Armee ( General Wenck ) bei Beelitz. Die Reste der 12. Armee, der 9. Armee und der 4. Panzerarmee kamen mit ihren Oberbefehlshabern danach vielfach an der Elbe in amerikanische Kriegsgefangenschaft. 60000 deutsche Soldaten und Offiziere sowie auch viele Zivilisten und sowjetische Armeeangehörige lagen als Leichen in den Kesselortschaften und in der Waldumgebung dieser Orte – sowie im gesamten Durchbruchsraum bis hin zu den Stellungen der deutschen 12. Armee. 

2Wanderung durch den Ort Halbe: 

Am 02. Mai 1945 war die blutige Schlacht beendet. Sieben Tage und Nächte hatte der Tod reiche Ernte gehalten. Als am 25. April sich der Einschließungsring der sowjetischen Truppen um die 9. Armeegruppe und Teile der 4. Panzerarmee geschlossen hatte, war der Widerstandskampf der 14 deutschen Wehrmachts – und SS – Divisionen, sowie noch anderer selbständiger Einheiten ( 200000 Soldaten ) sinnlos geworden. Kapitulationsangebote der sowjetischen Kommandeure wurden jedoch von der Armeeführung der deutschen 9. Armee abgelehnt. So verwandelte sich das Einschließungsgebiet mit den Orten Halbe, Märkisch Buchholz, Kehrigk, Hammer, Eichholz, Bugk, Birkholz, Hermsdorf, Münchehofe u. a. zu einem großen Trümmerfeld und Riesenfriedhof.
Die Straßen und Häuser von Märkisch Buchholz und vor allen Dingen in Halbe, wo die Hauptkämpfe getobt hatten, lagen voller Leichen und Leichenteile --- sowjetische Soldaten, deutsche Soldaten, Flüchtlinge und Einwohner.
In den Wäldern in der Umgebung der Ortschaften sah es ähnlich aus. Zwischen zerschossenem Kriegsmaterial und toten Pferden immer wieder – zum größten Teil – junge tote Soldaten und Offiziere.
In den ersten Maitagen des Jahres 1945 begannen die Aufräumungs – und Beerdigungsarbeiten ( Seuchengefahr !) –
Hierzu eine persönliche Anmerkung des Verfassers:
„Ich war damals 15 Jahre alt. Mit noch anderen Bürgern aus Bestensee half ich bei diesen Arbeiten in Halbe, in Märkisch Buchholz und in den Umgebungswaldgebieten. Diese grauenvollen Schlachtfeldbilder werde ich nie vergessen. Dort habe ich den Krieg hassen gelernt!“ 

3Soldatenfriedhof ( Waldfriedhof ) – Besichtigung: 

Im Jahre 1951 begann die Umbettungsaktion. Alle noch auffindbaren Gräber auf dem ehemaligen Schlachtfeldgebiet wurden von vielen freiwilligen Helfern geöffnet und die sterblichen Überreste  von 22000 Gefallenen auf dem zentralen Waldfriedhof in Einzel – und Massengräbern beerdigt. – Nur 8000 dieser Toten konnten identifiziert werden, - alle Anderen sind als „Unbekannt“ beigesetzt.
Schließlich bestattete man hier auch ca. 4500 Männer und Frauen, die im sowjetischen Internierungslager Ketschendorf in den Jahren 1945 – 1947 ihr Leben ließen.
Große Verdienste bei der Anlegung des Soldatenfriedhofs hatten sich der Rat der Gemeinde Halbe – aber vor allen Dingen der Dorfpfarrer Teichmann erworben.
Die Bürger von Halbe, Märkisch Buchholz und noch von anderen Orten im ehemaligen Schlachtfeldgebiet beseitigten den Geruch des Todes – und in ihrem Tun lag viel Symbolhaftes. Mit der Aufräumung und Säuberung in der Schlachtfeld – Waldumgebung sowie mit den Arbeiten an den beschädigten Häusern und Straßen in ihren Heimatorten entstand ein Mahnmal der Lebenden.
„ Draußen aber, vor dem Dorf Halbe, auf dem Waldfriedhof, wurde ein Mahnmal für die Toten errichtet.“ ( Nach H. Czepuck – Im letzten Aufgebot) .Es gebietet jedem, sich stets ihrer zu erinnern und alles nur Mögliche zu tun, um den Frieden sichern zu helfen. 

4Stauwehr am Stadteingang von Märkisch Buchholz ( Dahme – Spree/ Dahme – Umflutkanal ):

Hier mündet der Spree/ Dahme – Umflutkanal in die Dahme.
Ein großer Höhenunterschied im Fluß – und Kanalbett wurde durch den Bau einer beachtenswerten Staumauer ausgeglichen. 

5Märkisch Buchholz: 

Seit 1449 wurde Buchholz urkundlich als Stadt nachgewiesen. ( nach Karl Demmel Berlin )
Der Ort war im Mittelalter viele Jahrzehnte hindurch im Besitz der Schenken von Landsberg.
1645: „ Das Staetlein Buchholtz“.
1718: Besitzer des Städtchens wurde der preußische König Friedrich Wilhelm I.
Im 19. Jahrhundert wurde als amtlich Bezeichnung der Stadtname Wendisch – Buchholz eingeführt.
Ab 1937 heißt die kleine Stadt Märkisch Buchholz.
Durch Bombenabwürfe, Granaten – und Raketenbeschuß in den letzten Apriltagen des Jahres 1945 wurde der Stadtkern ( Häuser um die Kirche ) schwer beschädigt.
Heute ist von den Trümmern und Ruinen nichts mehr zu sehen.
Die fleißigen Einwohner von Märkisch – Buchholz haben ihr Städtchen nach dem 2. Weltkrieg neu entstehen lassen.

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